Anna zögerte. »Haben Sie keine Kinderstube genossen?« »Ich wüsste nicht, wozu es gut sein sollte, mich Ihnen vorzustellen. Wir werden uns nach diesem kleinen, misslichen Zusammenstoß wohl kaum je wieder begegnen.« Anna zog ihre Hand mit einer hochgezogenen Augenbraue zurück. »Nun, wenn wir uns nie wieder begegnen, dann wünsche ich Ihnen für Ihren nächsten Bodycheck bessere Manieren.« »Danke! Auf Nimmerwiedersehen!« Da sollte sich Hendrik gehörig getäuscht haben. Aber das Schicksal war sehr verschwiegen und so ging er nichtsahnend auf sein Hotelzimmer und packte seine Sachen aus. 6
Bereits eine Stunde später betrat Hendrik den Raum Meerblick im ersten Stockwerk des Hotels und fühlte sich - entgegen seiner geschlossenen Vorsätze, alles zu boykottieren - augenblicklich wohl. Die dunkle Vertäfelung erinnerte ihn an sein Büro, die Anordnung von Tisch und Stühlen hatte etwas von seinem heiß geliebten Konferenzraum. Augenblicklich durchfloss ihn ein Gefühl von Wärme und Heimat. Wenigstens etwas, dachte er sich, wenn er schon unfreiwillig hier war. Seine Schwester hatte ihn zur Fastenkur verdonnert, nachdem er nach einem Meeting mit einem ultra-wichtigen Kunden zusammengeklappt war. »Du brauchst mal eine Auszeit, Erholung, weniger Stress, eine gesündere Ernährung. Kurzum, ich habe eine Fastenkur im Aparthotel Am Weststrand bei Katja für dich gebucht«, hatte Tanja vor zwei Wochen gesagt. »Wer ist Katja?« 7
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