es läuft nicht sonderlich viel Brauchbares da draußen herum.« »Na, zum Glück sind wir ja drinnen«, konterte Anna und ließ ihn stehen. Sie erhob sich und nahm absichtlich ihm gegenüber Platz. Verwirrt blickte Hendrik ihr hinterher. Am liebsten hätte er an seiner Achsel gerochen, in Anbetracht der Tatsache, dass hier zu viele Zeugen saßen, unterließ er es jedoch. Stattdessen wedelte er sein Hemd ein wenig herum und versuchte, den Duft einzufangen. Nein, er roch nicht unangenehm. Warum hatte sie dann das Weite gesucht? Er war doch gar nicht sooo unfreundlich gewesen. Anna grinste ihn über den Suppenlöffel hinweg an. »Du stinkst nicht«, sagte sie zu Hendriks Schrecken. Er war so perplex, dass er keine Antwort parat hatte. »Aber ich 20
dachte, als überzeugter Grummelsingle kannst du etwas Abstand vom weiblichen Geschlecht gebrauchen. Schließlich läuft ja nix Brauchbares herum.« Hendrik schluckte seinen Stolz herunter. Er war ja selbst schuld, dass sich Anna weggesetzt hatte. Niemand konnte behaupten, dass er sich wie Prinz Charming aufführen würde. Aus lauter Frust, dass er zum Nichtessen mit Bewegungstherapie gezwungen wurde und nun auch noch eingekeilt zwischen zwei älteren Herren saß, würgte er die Suppe hinunter. Trotzdem straffte er die Schultern und beschloss, ein kleines bisschen netter zu werden. Doch die Gelegenheit bekam er gar nicht mehr, denn Anna ging ihm den Rest des Tages aus dem Weg. Egal, wann er ihre Nähe suchte, sie wandte sich ab und ließ ihn stehen. Als er abends sein Hotelzimmer betrat, fühlte er sich hundsmiserabel. 21
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