Trenchcoat ihre Schultern und lächelte sie aus seinen braunen Augen entschuldigend an. »Der Kaffee war heiß. Haben Sie sich verletzt?« Anna nahm ihre Hände vom Bauch und sah den Kaffeefleck auf ihrem sonnengelben Shirt. Fast kam es ihr vor, als hätte er ihr ein Messer in den Magen gerammt. Der Kaffee brannte wie Feuer auf ihrer Haut. Der Tag hätte wirklich nicht perfekter sein können. Wieso rannte dieser Kerl so unachtsam mit seinem hochgefährlichen Kaffeebecher herum? »Bin ich so durchsichtig?«, fragte sie leise kopfschüttelnd. »Vielleicht eher etwas sprunghaft«, konterte ihr Gegenüber. »Wie gut, dass überhaupt noch was springt bei mir«, platzte Anna heraus und schon purzelten die ersten Tränen. 6
»Ich werde Ihnen den Pullover ersetzen«, sagte der Mann mit besorgter Miene. Geschickt warf er seinen leeren Kaffeebecher in den nächsten Mülleimer, als hätte er nie etwas anderes getan. »Weinen Sie bitte nicht! Ich bin Arzt. Lassen Sie mich mal sehen!« Anna sah sein Gesicht nicht mehr, denn ihre Augen entließen mindestens so viele salzige Tränen wie das Kühlungsborner Meer Wasser trug. Vorsichtig führte sie der Mann zu einer Bank und zwang sie, auf dem kalten Holz Platz zu nehmen. »Ich habe in der Praxis noch Brandsalbe. Wollen wir kurz hingehen? Sie ist gleich um die Ecke.« Anna blinzelte, unfähig etwas zu sagen, und hob einfach nur die Hände. »An den Händen sind Sie auch verletzt?« Fachmännisch untersuchte er ihre Finger. Die waren leicht gerötet. 7
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